eea
Was ist der European Energy Award® (eea)
Der European Energy Award® (eea) ist ein Qualitätsmanagement-System und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen und Kreisen erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, um Potenziale des nachhaltigen Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Der European Energy Award ist prozessorientiert angelegt und dient der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien. Hierdurch werden auf lange Sicht finanzielle Ressourcen der Kommunen geschont.
Gemeinde Ilsfeld wird in Ravensburg mit dem eea-Gold ausgezeichnet
15 Jahre European Energy Award in Baden-Württemberg
Ilsfeld erhält European Energy Award Gold
Anstrengungen für den Klimaschutz ausgezeichnet – Nahwärme ist Leuchtturmprojekt
Die Gemeinde Ilsfeld ist für ihr Engagement für den Klimaschutz mit dem European Energy Award „Gold“ ausgezeichnet worden. Nur acht Kommunen in Baden-Württemberg haben die Auszeichnung dieser Stufe erhalten. „Über ein Drittel der Städte, Gemeinden und Landkreise, die deutschlandweit am European Energy Award teilnehmen, stammen aus Baden-Württemberg. Dieser Spitzenplatz zeigt das große Engagement der Kommunen im Land, CO2-Emissionen zu reduzieren, erneuerbare Energien auszubauen oder Gebäude effizient zu sanieren“, sagte Landesumweltministerin Thekla Walker bei der Preisverleihung in Ulm. „Die Auszeichnung mache die Leistungen der Kommunen für mehr Klimaschutz im Land sichtbar. Insgesamt 26 Kommunen erhielten dieses Jahr den European Energy Award.
„Wir in Ilsfeld sind sehr stolz darauf, die erste Gold-zertifizierte Kommune im Landkreis Heilbronn zu sein“, sagt Ilsfelds Bürgermeister Thomas Knödler. Er würdigt „die vielen hundert Stunden an Engagement“ von Gemeindemitarbeitern und Privatpersonen sowie die Unterstützung des Gemeinderats, der die Projekte mit breiter Brust unterstütze. „Das schwierigste bei dem Thema Nachhaltigkeit ist, daran zu denken, das richtige zu tun. In vielen Fällen ist es nicht teurer, es ist einfach nur ein anderer Weg“, sagt Thomas Knödler.
Das Leuchtturmprojekt der Gemeinde ist das fast 40 Kilometer lange Nahwärmenetz, das rund 300 private und kommunale Gebäude versorgt. Eine Erweiterung auf 420 Einheiten ist für das Jahr 2021 vorgesehen. Jährlich erzeugen die Biogasanlage Beilstein, die Heizzentrale im Schulzentrum und die Wärmepumpen-Heizzentrale in der Kläranlage Schozachtal rund zehn Millionen Kilowattstunden Wärme. Diese Maßnahme hat nach Einschätzung der Landesenergieagentur KEA-BW insofern Modellcharakter, als die Abwasserwärmenutzung zwar technisch ausgereift, in der Praxis jedoch wenig verbreitet ist. Aktuell laufen die Planungen für einen saisonalen Wärmespeicher mit zirka 350000 Kubikmetern Volumen – eine Dimension, die sonst nur aus Dänemark bekannt sei. Die Gemeinde treibt aber auch andere Nachhaltigkeits-Projekte voran. Sie stellt unter anderem die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik um, richtet Beschaffungsrichtlinien neu aus, beteiligt sich an der Ludwigsburger Energieagentur, sensibilisiert junge Menschen bereits im Kindergartenalter, beteiligt sich an Projekten wie „Natur nah dran“.
Der European Energy Award (eea) ist ein europäisches Qualitätsmanagement-System und Zertifizierungsverfahren, das eine umsetzungsorientierte Energie- und Klimaschutzpolitik in Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Ziel hat. Die Klimaschutzaktivitäten der Kommunen werden hierbei systematisch erfasst und bewertet. Anschließend werden Maßnahmen passend für die jeweilige Kommune geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft, um so Potenziale für mehr Klimaschutz zu identifizieren und zu nutzen.
In Baden-Württemberg engagieren sich 129 Städte und Gemeinden, 24 Landkreise sowie ein Gemeindeverwaltungsverband beim European Energy Award. Deutschlandweit sind es aktuell 317 teilnehmende Kommunen. Das Umweltministerium bezuschusst die Teilnahme am European Energy Award mit 10.000 Euro.
Weitere Informationen zum European Energy Award:
Gemeinde Ilsfeld tritt dem Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg bei
Im „Sog“ der UN-Klimakonferenz Ende 2015 in Paris hat das Land Baden-Württemberg gemeinsam mit den Kommunalen Landesverbänden einen eigens geschnürten Klima-Pakt vereinbart. Nun geht dieser Pakt in die praktische Umsetzung und soll in die Kommunen getragen werden.
Der Pakt sieht vor, dass die unterzeichnende Gemeinde sich zur Vorbildwirkung der öffentlichen Hand bekennt und das gemeinsame Ziel verfolgt, bis zum Jahr 2040 eine weitgehend klimaneutrale Kommunalverwaltung zu erreichen. Dies geschieht beispielsweise durch die vorbildliche energetische Sanierung von Verwaltungsgebäuden oder die Nutzung erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung kommunaler Einrichtungen. Ilsfeld ist hier bereits auf einem guten Weg, da bereits ein Klimaschutz-Leitbild vorliegt und die Gemeinde eea-zertifiziert ist. Trotzdem wird Ilsfeld seine Bemühungen weiter verstärken und Maßnahmen ergreifen. Als Anreiz hat das Land Baden-Württemberg ein breit gefächertes Förderprogramm und erhöhte Fördersätze aufgelegt. Das Land will beispielsweise notwendige Investitionen in die energetische Sanierung von Schulgebäuden oder anderen Bildungseinrichtungen fördern. In den Genuss dieser erhöhten Förderung kann Ilsfeld, als eine unterzeichnende Kommune des Klimaschutzpaktes, auch kommen.
Ilsfelds Nahwärme Thema im KfW-Ratgeber "Fördern"
Ilsfeld erhält European Energy Award
Willkommen in Ilsfeld
Die Gemeinde Ilsfeld kann sich mit einem neuen Ortsschild schmücken. Seit 2013 nimmt sie am Qualitätsmanagementverfahren des European Energy Award (eea) teil und hat nun in nur zwei Jahren die Zertifizierung geschafft. Im festlichen Rahmen des Klosters Maulbronn überreichte Umweltminister Franz Untersteller am Dienstag, 2. Februar 2016, die Urkunde und ein offizielles eea-Ortsschild an Bürgermeister Thomas Knödler und das Ilsfelder Energieteam.
Ilsfeld ist damit die erste eea-zertifizierte Kommune im Landkreis Heilbronn. Das Klimaschutzlabel bewertet die Energiesparanstrengungen von Städten und Gemeinden. Fachleute untersuchen die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen und zeigen Optimierungsmöglichkeiten auf. Mit der Teilnahme am eea können Kommunen und Landkreise ihre Klimaschutzaktivitäten strukturieren und Einsparpotentiale realisieren.
Verantwortlich für die Planung und Umsetzung des lokalen Klimaschutzes ist in Ilsfeld ein Energieteam bestehend aus sechs Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, zwei Mitgliedern des Gemeinderates, einem Vertreter des örtlichen Gewerbes und einem Vertreter der Bürgerschaft. Bürgermeister Thomas Knödler dankte dem Team bei der Verleihung: „Wir in Ilsfeld sind stolz darauf, erste teilnehmende und zertifizierte Kommune im Landkreis Heilbronn zu sein. Der European Energy Award ist für unser Energieteam die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und er motiviert uns, diesen Weg mithilfe unseres gemeinsam erarbeiteten Arbeitsprogramms systematisch weiter zu gehen. So werden wir bald unser Ziel erreichen, Bürgerschaft und Gewerbe in Ilsfeld eine nachhaltige Wärmeversorgung auf Basis von Abwasserwärme anbieten zu können und somit die Wärmewende in Baden-Württemberg aktiv voranzutreiben.“
In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Klimaschutzbemühungen Ilsfelds rasant entwickelt: Beim Förderprogramm „Klimaschutz mit System“ des Landes Baden-Württemberg erhielt die Gemeinde Anfang 2015 den höchstmöglichen Förderbetrag von drei Millionen Euro. Wie mehrfach berichtet realisiert die Kommune damit die Nutzung von Abwasserwärme für das Nahwärmenetz. Zudem wurde Ilsfeld als kleinste Kommune unter den Bewerbern als Leuchtturmprojekt ausgewählt. Weitere Planungen sehen großflächige Solarthermiefelder vor, mit denen zusätzliche Teile von Ilsfeld mit nachhaltiger Wärme versorgt werden sollen.
Seit vielen Jahren wird in Ilsfeld systematischer und aktiver Klimaschutz betrieben. So ist Ilsfeld seit 2008 als Umweltzone ausgewiesen. Das Freibad wird über Wärmerückgewinnung aus dem Fluss Schozach beheizt, alle kommunalen Gebäude sind mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet und die Straßenbeleuchtung wird auf sparsame LED umgestellt. Darüber hinaus ist Ilsfeld seit 2015 die erste Gemeinde im Landkreis Heilbronn, die Mitglied einer Energieagentur ist und ihren Bürgern so regelmäßige und kostenlose Energieberatungen anbieten kann.
Auch in Sachen nachhaltige Mobilität fährt Ilsfeld voran: 2015 hat die Gemeinde ein Elektrofahrzeug und zwei E-Fahrräder für Dienstfahrten der Gemeindeverwaltung angeschafft, Energiesparmaßnahmen im kommunalen Fuhrpark umgesetzt und Mitarbeiter in spritsparendem Fahren trainiert. Für 2016 ist ein Bürgerbus geplant, der die Ortsteile Ilsfelds besser miteinander verbindet. Die Zielsetzung ist hier klar: der Individualverkehr soll eingedämmt, der ÖPNV gestärkt und für nichtmobile Bürger ein zusätzliches Angebot geschaffen werden. Entsprechend stehen Maßnahmen zur Verbesserung des Rad- und Fußgängerverkehrs auf dem eea-Arbeitsprogramm 2016. Jährlich erarbeitet das Energieteam dieses Programm, das Budgets für einzelne Maßnahmen festlegt und ein strukturiertes Vorgehen bei energiepolitischen Themen ermöglicht. Unterstützt und fachlich begleitet wird das Team dabei von Sabine Barden vom Beratungsbüro endura kommunal aus Freiburg.
Gemeinde Ilsfeld bewirbt sich um eea-Award
Die Gemeinde Ilsfeld nimmt mit Beschluss des Gemeinderats vom Oktober 2014 am European Energy Award® teil, um die Themen Energieversorgung und Klimaschutz künftig noch strukturierter angehen und sich in all ihren Zuständigkeitsbereichen weiter verbessern zu können. In konsequenter Fortführung ihrer bisherigen Aktivitäten im Bereich des Klima- und Umweltschutzes verspricht sich die Gemeinde mit diesem Instrument neue und vertiefende Impulse für das energiepolitische Handeln vor Ort.
Der European Energy Award® (eea) ist ein Qualitätsmanagement-System und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen und Kreisen erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, um Potenziale des nachhaltigen Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Der European Energy Award ist prozessorientiert angelegt und dient der Energieeinsparung, der effizienten Nutzung von Energie und der Steigerung des Einsatzes regenerativer Energien. Hierdurch werden auf lange Sicht finanzielle Ressourcen der Kommunen geschont.
Zur erfolgreichen Umsetzung des Zertifizierungsverfahrens in Ilsfeld wurde ein Energieteam gebildet, das eine optimale und wirksame Energiearbeit entwickeln und umsetzen soll. Unterstützung erhält das Energieteam von Sabine Barden vom Projektbüro endura kommunal, die das Verfahren als akkreditierte eea-Beraterin begleitet.
Was wird im Einzelnen betrachtet?
Im Zuge des eea-Prozesses werden sechs kommunale Handlungsfelder betrachtet und entsprechend der kommunalen Aktivitäten in den einzelnen Bereichen bewertet:
Handlungsfeld 1
Beim Handlungsfeld 1 Kommunale Entwicklungsplanung und Raumordnung geht es um die Erstellung eines Leitbilds, innovative Stadtentwicklung sowie Bauplanung, Baubewilligung und Baukontrolle.
Handlungsfeld 2
Das Handlungsfeld 2 Kommunale Gebäude und Anlagen beschäftigt sich mit dem kommunalen Energiemanagement und Sanierungskonzepten. Ebenso wird auf die Vorbildwirkung der Kommune bei Fragen hinsichtlich erneuerbarer Energie und effizienter Wassernutzung eingegangen.
Handlungsfeld 3
Im Handlungsfeld 3 Ver- und Entsorgung werden die Aktivitäten in den Bereichen Lieferverträgen, Abfallverwertung, Energieeffizienz der Wasser und Abwasseranlagen Versorgung durch Nah- bzw. Fernwärme bewertet.
Handlungsfeld 4
Das Handlungsfeld 4 Mobilität behandelt Aktivitäten zu den Themenbereichen Bewusste Mobilität in der Verwaltung, Parkplatzmanagement, Verkehrsberuhigung, Radwegenetz und ÖPNV.
Handlungsfeld 5
Im Handlungsfeld 5 Interne Organisation wird die Organisationsstruktur der Verwaltung, ökologische Beschaffung, Weiterbildungsmaßnahmen und Finanzierung der energiepolitischen Arbeit bewertet.
Handlungsfeld 6
Im Handlungsfeld 6 Externe Kommunikation und Kooperation wird betrachtet, wie die Kommune diese Themen mit Bürgern, Vereinen, Schulen und der Wirtschaft kommuniziert.
Willkommen in Ilsfeld